Plasmaschneiden als wirtschaftliches Trennverfahren

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Plasmaschneiden als wirtschaftliches Trennverfahren

Plasmaschneiden ist ein thermisches Trennverfahren zum Schneiden von Stählen und anderen elektrisch leitfähigen Materialien. Neben der hohen Wirtschaftlichkeit ist die hohe Genauigkeit der Schnitte im Bereich von +/- 0,3 Millimetern ein Argument für den Einsatz dieses Verfahrens. Für welche Maschine Sie sich entscheiden, hängt vom Anwendungsbereich ab. Zur Auswahl stehen

– CNC gesteuerte Maschinenbrenner
– handgeführte Plasmaschneidmaschinen (Handbrenner)

Welche Maschine für Sie ideal ist, hängt von mehreren Kriterien ab.

Handbrenner für den mobilen Einsatz

Entscheiden Sie sich für einen Handbrenner, da der Einsatz vorrangig auf Baustellen erfolgt, bearbeiten Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit Objekte wie Behälter oder Böden aus Baustählen. In diesem Fall besitzt die Schnittqualität eine niedrige Priorität. Vorrangige Entscheidungskriterien sind in diesem Fall die verfügbare Versorgung mit Energie und Medien. Eine handgeführte Plasmaschneidmaschine ist speziell für diese Einsätze konzipiert und nutzt als Plasmagas häufig Stickstoff oder Druckluft.

Durch die äußerst geringen Betriebskosten sind Handbrenner die ideale Lösung für den mobilen Einsatz, sofern ausschließlich Baustähle bearbeitet werden. Zu den Vorteilen zählt vor allem, dass viele Geräte problemlos mit elektrischer Energie aus dem 230-Volt-Netz betrieben werden können.

Porenfreie Schweißnahten erfordern Nachbearbeitung

Handbrenner arbeiten aus verschiedenen Gründen oft nicht mit Sauerstoff als Plasmagas, sondern verwenden Stickstoff oder Luft. Dadurch eignen sich die Schneidkanten nicht für das Verschweißen (https://mtindustry.de/schweissen-mit-der-mig-oder-mag-methode/) mit porenfreien Schweißnähten. Denn nur mit Sauerstoff durchgeführte Schnitte schaffen die dafür erforderlichen Voraussetzungen.

Sollen die aus- oder abgeschnittenen Teile im Nachgang verschweißt werden, müssen die Schnittränder entsprechend nachbearbeitet werden, um die Voraussetzungen für eine porenfreie Schweißnaht zu erfüllen.

Schnittdicke als Auswahlkriterium für handgeführte Plasmaschneidmaschinen

Besitzt die Schnittqualität eine niedrige Priorität und liegt der Fokus auf der Dicke des geschnittenen Materials, ist der Handbrenner das Gerät der ersten Wahl.

Dies liegt vor allem an der Schnelligkeit, in der der Schneidkopf bewegt wird. Denn die Vorwärtsbewegung des Schneidkopfes im Maschinenbrenner ist verhältnismäßig schnell. Manuell führen Sie den Schneidkopf des Handbrenners deutlich langsamer, wodurch er länger an einem Punkt verweilt. Dadurch nimmt das Material punktuell wesentlich mehr thermische Energie auf, wodurch der Handbrenner in der Lage ist, deutlich dickere Schnitte durchzuführen als ein gleich leistungsstarker Maschinenbrenner.

Allerdings hat der Handbrenner aus sicherheitsrelevanten Gründen ebenfalls Grenzen. Denn ab einer gewissen Materialstärke ist es nicht mehr zu verantworten, dass ein Mitarbeiter einen derart leistungsstarken Handbrenner führt. Denn neben den Risiken, in unmittelbarer Nähe eines solch leistungsstarken Lichtbogens ungeschützt zu arbeiten, stellen auch die dabei produzierten Stäube und Dämpfe ein hohes gesundheitliches Risiko dar. Daher kommen in diesen Fällen spezielle Hochleistungs-Maschinenbrenner zum Einsatz.

Wann sollten Sie sich für eine stationäre Plasmaschneidmaschine entscheiden?

Muss die Maßhaltigkeit der Zuschnitte der ISO 9013 entsprechen und liegt der Fokus auf einer maximalen Schnittqualität, benötigen Sie einen Maschinenbrenner. Denn nur diese leistungsfähigen Geräte sind in der Lage, diese hohen Anforderungen zu erfüllen.

Weitere Kriterien sind

– die geplante Serienfertigung von Zuschnitten,
– eine zuverlässige Reproduzierbarkeit,
– geplante Lohnarbeiten,
– beliebig verfügbare Energieversorgung und Versorgung mit Medien,
– kontinuierlich gleichbleibend hohe Qualität,
– große Stückzahlen sowie
– ein hoher möglicher Automatisierungsgrad.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Einschaltdauer der Geräte. Während Handbrenner eine Einschaltdauer zwischen 60 und 80 Prozent aufweisen, liegt diese bei Maschinenbrennern bei 100 Prozent.

Vorsicht vor besonders günstigen Angeboten

Die Investition in einen Plasmaschneidegerät ist hoch. Kalkulieren Sie für ein sicheres und leistungsfähiges Handplasmagerät eines renommierten Herstellers mehrere Tausend Euro. Bei CNC-gesteuerten Geräten bewegen Sie sich im Bereich von 50.000 Euro, während CNC-gesteuerte Schneidanlagen mit Maschinenbrenner und integrierter Mehrgastechnik sowie automatischer Gaskonsole ab 100.000 Euro aufwärts erhältlich sind.

Reicht für Ihre Arbeiten ein Handbrenner aus, verzichten Sie unbedingt auf die besonders preisgünstigen Angebote, die Sie im Internet um ein paar Hundert Euro finden. Denn Plasmaschneider ´können eine tödliche Gefahr für jene darstellen, die mit diesen Geräten arbeiten. Daher sollten Sie Billig-Geräte unbekannter Hersteller meiden.