MMA-Schweißen – eine Schweißtechnik, die sich bewährt – MTindustry
Allgemein
MMA-Schweißen – eine Schweißtechnik, die sich bewährt – MTindustry
MMA steht für die Schweißtechnik Metal Arc Welding und ist auch als Lichtbogenhandschweißen bekannt. Zu den größten Vorzügen dieser ältesten und gleichzeitig sehr bewährten Schweißtechnik zählt der Einsatz bei allen Witterungsbedingungen und sogar unter Wasser. Aber auch sonst weist das MMA-Schweißen zahlreiche Vorteile auf. Der Einsatzbereich sind verschiedenste Produktionssparten in der Industrie sowie im Stahl- und Rohrleitungsbau zum Einsatz.
Grundprinzip des MMA-Schweißens
Als Elektrodenschweißverfahren basiert das MMA-Schweißen auf dem Gleichstromprinzip. Damit ist sichergestellt, dass sich der vom Schweißstromgenerator zur Verfügung gestellte Strom während der Bewegung der Elektrode nicht verändert. Denn das MMA-Verfahren basiert auf einem hoch stabilen Lichtbogen. Je konstanter der verfügbare Strom ist, umso stabiler und leistungsfähiger ist dieser Lichtbogen. Daher kommt vorwiegend Gelichstrom zum Einsatz.
Der zwischen Grundwerkstoff und Elektrode gebildete Lichtbogen erreicht Temperaturen von bis zu 4.500 Grad Celsius. Eine Voraussetzung, die das zuverlässige Abschmelzen der Stabelektrode gewährleistet und damit die Verbindung des flüssigen Elektrodenkerns mit dem bearbeiteten Werkstück. Ein großer Vorteil dieser Methode ist die Bildung von Schutzgas während des Abschmelzens der Elektrode. Denn so ist der Einsatz des MMA-Schweißens unabhängig von den Witterungs- und Umweltbedingungen möglich und eignet sich sogar für den Einsatz unter Wasser.
Aufbau der Schweißanlage für MMA-Schweißen
Eine Schweißanlage für MMA-Schweißen setzt sich aus verschiedensten Komponenten zusammen. Die Hauptkomponente ist der Schweißstromgenerator. Dieser produziert Strom nach dem Gleichstromprinzip, um dem Lichtbogen maximale Stabilität zu verleihen. Der Generator ist mit einer mechanisch oder elektronisch gesteuerten Schweißstromregelung ausgestattet. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen negativ gepoltem und umgekehrt gepoltem Gleichstrom, der abhängig von der individuellen Situation zum Einsatz kommt.
Weitere Komponenten, die für das MMA-Schweißen erforderlich sind:
– Elektrodenklemme hält die Elektrode und stellt den elektrischen Kontakt her.
– Masseklemme für die Verbindung zwischen Schweißquelle und Werkstück
– Klemmenkabel für die Verbindung von Generator und Elektrodenklemme
– Umhüllte Elektrode
Zusätzliche Funktionen am Schweißgenerator:
– Arc Force – verhindert das Erlöschen des Lichtbogens bei Kontakt zwischen Schmelzbad und Elektrode und geschmolzenes Material gelangt leichter von der Elektrode zum Werkstück.
– Hot Start – produziert beim Geräteneustart Überstrom und optimiert dadurch die Lichtbogen-Zündung.
– Anti-Stick – automatische Abschaltfunktion; erforderlich beim Festkleben der Elektrode am Werkstück.
Für welche Werkstoffe ist MMA-Schweißen optimal
Als eine der ältesten Schweißmethoden eignet sich das MMA-Schweißen für verschiedenste Werkstoffe. Abhängig vom Werkstoff kommt die entsprechende Elektrode zum Einsatz, wobei beim MMA-Schweißen eine im Vorfeld durchgeführte Abschrägung mittels Winkel empfohlen wird. Denn die Elektrode wird nahezu vollständig in den Schweißspalt eingeführt.
Grundsätzlich eigenen sich alle metallischen Werkstoffe mit einem Kohlenstoffanteil von maximal 0,22 Prozent zum MMA-Schweißen. Vorausgesetzt, Sie nutzen die richtige Spezialelektrode. Nur dann erhalten Sie optisch ansprechende und risssichere Schweißnähte.
– Rostfreier Stahl
– Aluminium und dessen Legierungen
– Gusseisen
Alle genannten Werkstoffe werden ausschließlich mittels DC und umgekehrt gepoltem Gleichstrom bearbeitet.
Für jeden Werkstoff und Einsatz die richtige Elektrode
MMA-Schweißen erfolgt mit umhüllten Elektroden. Sie bestehen aus einem Kerndraht aus leitendem Metall und einer Umhüllung, die durch den Lichtbogen zum Schmelzbad wird und in verschiedensten metallurgischen Zusammensetzungen verfügbar ist. Auf welche umhüllte Elektrode die Wahl fällt, hängt von den gewünschten Schweißeigenschaften und dem Grundwerkstoff ab.
– Sauer umhüllte Elektroden
Hochflüssiges Schmelzbad sowie eine geringe Reinigungswirkung und damit verbundene erhöhte Rissgefahr sowie das Risiko größerer Wasserstoffeinschlüsse.
– Rutil umhüllte Elektroden
Enthält vorwiegend Rutil und besitzt eine sehr gute Lichtbogenstabilität. Das Ergebnis ist ein sehr flüssiges Schmelzbad und eine hervorragend guter Nahtbildung. Wie Sauerumhüllte Elektroden besitzen auch diese eine nur geringe Reinigungswirkung.
– Cellulose umhüllte Elektrode
Umhüllung verbrennt beinahe rückstandslos und dadurch nur sehr geringfügige Schlackebildung. Durch die chemische Zusammensetzung weist der Elektrodentyp einen tiefen Einbrand auf. Trotz hervorragender mechanischer Schweißeigenschaften ist ein weniger gutes optisches Erscheinungsbild der Naht das Ergebnis.
– Basisch umhüllte Elektrode
Hohe Reinigungswirkung, wenig flüssiges Schmelzbad und resistent gegen hohe Trocknungstemperaturen. Problematisch sind häufigere Tropfenkurzschlüsse durch den grobtropfigen Übergang zum Werkstück. Durch den hohen Werkstoffeintrag hervorragend für das Schweißen großer Fugen geeignet.
Berücksichtigen Sie beim MMA-Schweißen immer die Herstellerangaben für die maximale Stromstärke und Spannung. Nur dann erzielen Sie die höchstmögliche Qualität der Schweißnaht.