Rundschlingen und Hebebänder aus Chemiefasern
Allgemein
Rundschlingen und Hebebänder aus Chemiefasern
Die Voraussetzung für den Einsatz von Rundschlingen und Hebebändern aus Chemiefasern bilden die DIN EN 1492-1 für flachgewebte Hebebänder und die DIN EN 1492-2 für Rundschlingen. Nur wenn Produkte die darin vorgegebenen Anforderungen erfüllen, eignen sich diese Anschlagmittel zum Einsatz für den Lastentransport.
Allgemeine Kennzeichnungsrichtlinie für Anschlagmittel
Nach Vorgabe der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG handelt es sich bei allen Anschlagmitteln und deren Bestandteilen um Lastaufnahmemittel, die der Kennzeichnungspflicht dieser Richtlinie unterliegen. Fehlt die entsprechende Kennzeichnung, kann dies für den Anwender im Falle eines Unfalls unangenehme Folgen nach sich ziehen.
– Herstellername und Anschrift
– Bezeichnung der Maschine / des Lastaufnahmemittels
– CE-Kennzeichnung
– Typen- oder Baureihenbezeichnung
– Wenn vorhanden, Seriennummer
– Herstellungsjahr
Einsatz von Hebebändern aus Chemiefasern unter erschwerten Bedingungen
Über den allgemeinen Einsatz von Anschlagmitteln unter dem Aspekt der Sicherheit berichteten wir im Blogbeitrag „Sichere Nutzung von Anschlagmitteln“ (https://mtindustry.de/sichere-nutzung-von-anschlagmitteln/). Dieser Textabschnitt widmet sich der Verwendung von Hebebändern und Rundschlingen aus Chemiefaser in Verbindung mit Chemikalien oder in extremen Temperaturbereichen.
Achten Sie beim Einsatz von Anschlagmitteln unter den genannten Bedingungen unbedingt auf nachfolgende Kennzeichnung.
– Grünes Etikett: Temperaturbereich von -40°C bis +100°C
– Blaues Etikett: Temperaturbereich von -40°C bis +80°C
Erfolgt der Einsatz unter Kontakt zu Chemikalien, muss dieser Einsatzbereich vom Hersteller zuverlässig freigegeben sein. Folgende Informationen bilden die Grundvoraussetzung für diese spezielle Verwendung.
– Art der Chemikalie und deren Konzentration
– Temperatur
– Verweildauer des Anschlagsmittels in der Chemikalie oder maximaler Oberflächenkontakt
Kommen Anschlagmittel mit erlaubten Chemikalien in Kontakt, führen Sie nach dem Einsatz und vor dem Einlagern eine gründliche Reinigung sowie eine erste Sichtprüfung auf Beschädigung durch. Nach dem Kontakt mit Laugen, Säuren oder anderen wasserlöslichen Chemikalien reinigen Sie die Anschlagmittel mit klarem Wasser.
Besteht das Anschlagmittel aus Polyamid oder Polyester, verwenden Sie zum Entfernen nicht wasserlöslicher Chemikalien Lösemittel wie Trichlorethylen oder Perchlorethylen. Achten Sie darauf, dass das Hebeband oder die Rundschlinge vor dem nächsten Einsatz vollständig trocken ist.
Benutzen sie zur Reinigung Lösemittel, beachten Sie bitte die entsprechenden Vorschriften, um eine Gefährdung oder Schädigung der Gesundheit zu vermeiden.